1.650 Industrie-Arbeitsplätze durch Werksschließung in Düsseldorf bedroht
SPD Düsseldorf: Neue Wege statt Schließung für Vallourec!
Am vergangenen Mittwoch traf die Kolleginnen und Kollegen von Vallourec in Düsseldorf-Rath und Mülheim an der Ruhr eine Hiobsbotschaft: Ihre Werke sollen verkauft werden. Sie befürchten, dass es schlimmstenfalls zur Schließung der Werke kommen könnte. Allein in Düsseldorf sind damit 1.650 Industrie-Arbeitsplätze in Gefahr, in beiden Werken zusammen sind es rund 2.400 sowie noch weitere Tausende in den Zulieferbetrieben. Die SPD Düsseldorf reagiert mit Unverständnis: Sie fordert stattdessen eine sofortige Neuausrichtung der Werke in Abstimmung mit Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall.
Transformation verschlafen
Das Verkaufsbestreben verdeutlicht die unternehmerische Kurzsichtigkeit des Vallourec-Managements: Der Klimawandel machte Transformationen nötig, die schlichtweg verschlafen wurden. Zu lange wurde an der Fördertechnologie für den aussterbenden Gas- und Ölmarkt festgehalten, jetzt fehlt es an innovativen Produkten. Die Leidtragenden sind die Mitarbeitenden.
Perspektiven öffnen statt Werke schließen
Die SPD Düsseldorf fordert: Vallourec muss jetzt Perspektiven öffnen, statt Werke zu schließen. Es gibt vielversprechende Konzepte, die durch die IG Metall und den Vallourec-Betriebsrat zusammen mit Wirtschaftsexperten schon längst erarbeitet wurden. So ist im Rather Werk die Produktion von Rohren zu ermöglichen, die Vallourec als Innovationstreiber der Energiewende positionieren würden. Solche Rohre werden für die Speicherung von Wasserstoff derzeit dringend gebraucht.
„Rather Rohre“ und Offshore-Windanlagen als Beitrag zur Energiewende
Gerade die Energiewende bietet große wirtschaftliche Chancen für Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen. Vallourec ist technisch stark und hat Innovationskraft: Neben der möglichen Produktion von „Rather Rohren“ zur Energiespeicherung und -verteilung gibt es bereits entwickelte Lösungen für Offshore-Windanlagen und große Turbinen neuester Bauart. Diese könnten sogar im tiefen Wasser und unter variierenden Bodenbedingungen umweltfreundlich errichtet werden.
Anreiz für Management: Brückenbau mit Landes- und Kommunalfinanzierung
Neben dem Energiesektor könnten im Rather Werk auch Profilrohre für den Brückenbau gefertigt werden. Die Querung des Rheins für die U 81 könnte, wie vor Jahren schon vorgeschlagen, ein Vorzeigeprojekt werden – unterstützt durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Düsseldorf. Durch eine finanzielle Beteiligung von Land und Kommune ließe sich das Vallourec-Management vielleicht noch überzeugen, für ihre Mitarbeitenden einzustehen. Denn an innovativen Möglichkeiten der Werksnutzung mangelt es nicht. Was fehlt, ist die Umsetzung – das Signal der SPD Düsseldorf lautet: Noch ist es nicht zu spät!
SPD Düsseldorf im Dialog mit Betroffenen und Gewerkschaften
Bereits am 18. November hatte die SPD eine Solidaritätsbekundung an die betroffenen Kolleginnen und Kollegen veröffentlicht. Bei der heutigen Protestkundgebung der Beschäftigten vor den Düsseldorfer Werkstoren zeigt sie sich auch vor Ort solidarisch: Neben einer Reihe von Mitgliedern haben auch die beiden Düsseldorfer Bundestagsabgeordneten Andreas Rimkus MdB und Zanda Martens MdB ihre Teilnahme zugesagt.